Geschichte

Im 19. Jahrhundert wurden, wie in vielen deutschen Ländern auch in Niederhessen die lutherische und die reformierte Kirche vom Staat zur evangelisch-unierten Landeskirche zwangsvereinigt. Diese erzwungene Union wurde von vielen bewußt lutherischen Christen abgelehnt.
In Melsungen sammelten sich viele Gemeindemitglieder um ihren Pfarrer Villmar. Gemeinsam hielten sie an der alten, lutherischen, hessischen Kirchenordnung fest. Mit anderen nordhessischen Gemeinden schlossen sie sich zur Renitenten Kirche zusammen.
Auch anderswo in Deutschland bildeten sich einige „freie“, d.h. staatsunabhängige lutherische Kirchen, die zunächst vom Staat verfolgt, schließlich aber anerkannt wurden. 1972 schlossen sich die verschiedenen freien lutherischen Kirchen in Deutschland, unter denen die altlutherische Kirche die bekannteste war, zur SELK zusammen.
Die SELK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts; sie ist jedoch unabhängig vom Staat, d.h. die Gemeindemitglieder finanzieren ihre Kirche durch freiwillige Beiträge anstelle von Kirchensteuern.